Die Sommerpause ist vorbei, es geht weiter auf www.afrika-erfahren.ch! Wir hoffen, ihr hattet einen angenehmen Sommer und seit gerüstet für den strengen Herbst.

Am 19. Juli machen wir uns frühmorgens auf zum Hafen von Brazzaville. Heute soll der Kongo-River mit der Fähre überquert werden. Die Zollabfertigungen werden mehr oder weniger ohne Probleme abgewickelt, ausser dass wir uns wieder ein Mal gegen korrupte Beamte wehren müssen. Danach beginnt die Suche nach der Fähre. Bald wird klar, das Boot ist „en panne“ und wird uns nicht nach Kinshasa übersetzen können. Die Panne dauert scheinbar schon seit zwei Monaten und keiner weiss wie lange es noch dauert. Die Ausreisestempel werden dann von Hand durchstrichen und somit annulliert (zu unserem Erstaunen ohne Geldforderung…). Somit machen wir uns auf einen Umweg von über 500 Kilometern schlechter Strasse (wo war die Strasse, wir fanden bloss einen Feldweg!) nach Pointe Noire. Von so viel Staub mussten wir uns und Rebi noch selten befreien. In Pointe Noire durften wir nochmals die herzliche Gastfreundschaft der Kongolesen geniessen, welche auch am nächsten Tag noch spürbar ist.

Über Cabinda, die angolanische Exklave, geht’s erneut über staubige Strassen in die Demokratische Republik Kongo. Hier queren wir nun also doch noch den Kongo-River – auf einer grossen, modernen und kostenpflichtiger Brücke.

Nun startet das „Rennen durch Angola“. Einen Tag von unserem 5-Tage-Transitvisum mussten wir für die Cabina-Durchfahrt opfern. Es liegen über 2000 Kilometer zum Teil sehr schlechte Strassen vor uns, welche nun in vier Tagen zurückgelegt werden müssten. Ein schier unmögliches Vorhaben. Schon am ersten Tag werden wir von einem Angolaner gestoppt. Er erfreut sich über unser Schweizer Kennzeichen, lädt uns zum Bier ein und freut sich, seine Deutschkenntnisse wieder einmal anzuwenden. In Luanda bleibt unser Versuch das Visum zu verlängern ohne Erfolg. Die Öl-Einnahmen haben Luanda zur teuersten Metropole der Welt gemacht, und so treffen wir auf die wohl grössten Gegensätze auf unserer bisherigen Reise. Mietpreise von 15000 Dollar im Monat sind angesichts der wachsenden Armut in den riesigen Slumgebieten der Stadt, den so genannten Musseques, geradezu grotesk. Theoretisch bleibt uns noch ein einziger Tag, um das Land Richtung Namibia zu verlassen. Frühmorgens (5.30h) verlassen wir die Hauptstadt, um dem grossen Verkehrschaos zu entkommen. Die Strassenverhältnisse wechseln von sehr gutem Asphalt zu Naturstrassen oder total zerfallenen Asphaltstrassen. Auch Angola bietet für Camper keine Infrastruktur. Unsere Schlafplätze finden wir in der Wildnis, bei einem Yachtklub, Spitälern oder auf Parkplätzen von Hotels. Mit zwei Tagen zu spät haben wir das Rennen mit dem 5-Tage-Visa wohl nicht gewonnen. Wir wählen einen kleinen, abgelegenen Grenzübergang. Somit werden unsere Pässe wegen fehlender Infrastruktur auch nicht gescannt und den Beamten entgeht, dass wir das Visum überzogen haben…Prost!

Exakt nach sechs Monaten erreichen wir Namibia. „Enjoy the nice roads“ wünschen uns die Namibianer an der Grenze. Dass der Verkehr von rechts nach links wechselt, wird hingegen in keinem Ton erwähnt. Ein kurzer Abstecher zu den trockenen Ruacana-Wasserfällen und auf geht’s zu Reni und Ruedi in Oshikuku. Das Wiedersehen und unsere 6-monatige Reisezeit wird kräftig gefeiert. Bei den zweien dürfen wir uns vom Angola-Marathon erholen und einen zünftigen Frühlingsputz an Rebi (und uns) vornehmen. Reni und Ruedi, wir hoffen eure Waschmaschine hat keinen Schaden davongetragen… Wir geniessen die Zeit im Ovamboland. Mit der Zulu-Lady Doris besuchen wir ihre coolen Projekte, bei welchen sie mit benachteiligten Kindern tätig ist. Doris gibt uns auch Tanz- und Trommelunterricht. Mit Ruedi besuchen wir abgelegene Schulen und mit Reni die lokalen Shebeens… Danke nochmals euch beiden für die super Gastfreundschaft!

Im Etosha-Nationalpark wurden wir mit der grossartigen Tierwelt verwöhnt. Die vielen Zebras, Elefanten und Giraffen waren das eine, die unzähligen Touristen auf dem Campingplatz ein anderes ungewohntes Bild für uns. Weil uns der Löwe nicht gefressen hat, setzten wir unsere Reise zum Brandberg – dem mit 2573 Meter höchsten Berg Namibias – fort. Hier bekommen wir auf dem Campingplatz Besuch von wilden Wüstenelefanten welche eine spektakuläre Vorführung zeigen. Zirkus Knie lässt grüssen!