Die Fähre „Wadi Alneel“ bringt uns sicher von Sudan über das Rote Meer auf den asiatischen Kontinent. Die sehr nette ägyptische Crew hat wohl erbarmen als sie uns sieht auf den unbequemen Sesseln zu schlafen. Sie öffnen uns kurzum eine Kabine! Andere Reisende bezahlen unglaubliche 100 US-Dollar dafür… (sorry Raubers, diese Bemerkung musste jetzt sein). Die Einreise in Saudi Arabien verläuft ohne Probleme, auch unsere Schweizer Schnäppsli bleiben unentdeckt. Viel Zeit für Sightseeing bleibt nicht, innert den nächsten knapp zwei Tagen müssen wir über 1000 Kilometer hinter uns bringen. Solche Strassendimensionen hätten wir uns oft mal gewünscht in Afrika: zwei- oder dreispurige Autobahnen führen durch die Wüste nach Jordanien. Somit schaffen wir diese Etappe Locker. Vor der Ausreise füllen wir alle unsere Benzinkanister. Tanken in Saudi macht richtig Spass, der Liter kostet etwa 10 Rappen.

Am Strand von Aqaba machen wir Urlaub. Das Rote Meer bietet eine herrliche Unterwasserwelt und wir nutzen dies zu Tauchen. Am Pool mit einem kühlen Bier lassen wir die Tage ausklingen. Warum haben wir das eigentlich im kochend heissen Sudan und in Saudi Arabien nie gemacht…? Weiter geht’s dann nach Wadi Rum. Die prachtvolle Wüste Jordaniens besticht mit aussergewöhnlichen Felsformationen, welche sich wie Inseln aus dem Sand erheben. Rebi meistert dank niedrigem Reifendruck auch die Sanddünen mühelos. Dann erwartet uns die Touristenattraktion Nummer 1 von Jordanien: die Felsendstadt Petra. Unglaublich was die Leute hier vor mehr als 2000 Jahren in die Felsen gehauen haben!

Eine spezielle Erfahrung machen wir am Toten Meer. Im extrem salzhaltigen Wasser ist es schier unmöglich unterzugehen. Und der Schlamm vom Strand lässt unsere Haut um Jahre jüngern (siehe aktuelle Fotos!). In der jordanischen Hauptstadt Amman treffen wir wieder auf Raubers. Die fünfköpfige Schweizer Familie aus dem Fribourgischen reiste ebenfalls durch Afrika. Wir haben sie das erste Mal in Nairobi getroffen, seit da hängen sie uns an den Fersen. Mit dieser aufgestellten Familie haben wir bereits die Strecke durch Saudi Arabien gemeistert, nun werden wir auch Syrien gemeinsam in Angriff nehmen.

Aus den Medien hört man nicht die besten News aus Syrien. Die arabische Revolution hält an. Von diesen Unruhen merken wir zum Glück nichts und werden überall herzlich empfangen. In der Oasenstadt Palmyra übernachten wir direkt bei den bekannten Ruinen. Die zum Teil gut erhaltenen Überreste zeigen die architektonischen Meisterleistungen der Römer, Griechen etc. Die Ausreise aus Syrien wird zur Tortour. Das ganze Auto wird ausgeräumt und durchsucht, dabei geht der Beamte nicht sehr zimperlich vor. Kameras werden durchgeschaut und auch alle unsere Musik-CDs will er uns wegnehmen – es könnten ja geheime Daten drauf sein. Zu verdanken haben wir diese Aktion wohl der syrischen Botschaft in Khartum, welche beim Visum von Adi als Beruf „Photograph“ statt „Polygraf“ ausgefüllt hat…

In der Türkei fahren wir ans Mittelmeer um noch Mal Strand-Feeling aufkommen zu lassen. Die riesigen Menschenmassen schrecken uns jedoch ab. Solch überfüllte Strände sind wir uns nicht mehr gewohnt. Wir fahren direkt weiter zum Schwarzen Meer. Auch die Türken erweisen sich als sehr gastfreundlich. Neben Einladungen zum Tee, campieren bei einem Restaurant wird uns auch eine Garage zur Verfügung gestellt, um den fälligen Service an Rebi zu machen. Am 6. Juli 2011 fahren wir über den Bosporus und kehren somit nach Europa zurück. Die 16 Millionenstadt Istanbul bietet viel zu sehen und zu unternehmen – bei Tag und bei Nacht.

Es trennen uns noch 2500 Kilometer bis zur Heimat. Mal sehen was uns noch erwartet…